PVC-U-Klebefittings
PVC (Polyvinylchlorid) ist ein beständiger und altbewährter Kunststoff, der seit dem Zweiten Weltkrieg der meisthergestellte Kunststoff der Welt ist. PVC wird eingeteilt in Hart-PVC (PVC-U) und Weich-PVC (PVC-P). Das "U" steht hierbei für "unplasticized", das "P" für "plasticized". Kurz gesagt: PVC-U ist ein harter, widerstandsfähiger Kunststoff ohne Weichmacher, PVC-P enthält bis zu 40 Prozent Weichmacher.
Die Eigenschaften von PVC-U
Der Werkstoff PVC-U hat viele vorteilhafte Eigenschaften: Er ist chemisch äußerst beständig, schwer entflammbar (selbstverlöschend) und verfügt über eine hervorragende mechanische Festigkeit, Härte und Steifigkeit. Er lässt sich gut verkleben, verschweißen und lackieren. Ein großer Vorteil ist auch das geringe Gewicht; so ist im Vergleich zu Kupfer- oder Stahlrohrsystemen eine viel einfachere Handhabung möglich. Hart-PVC ist vielseitig einsetzbar, langlebig, wirtschaftlich, wiederverwertbar, hygienisch, korrosionsfrei und witterungsbeständig. Vor allem in unseren Breitengraden haben die Wetterbedingungen nur wenig Einfluss auf das Material. Die Gebrauchstemperatur von PVC-U liegt nämlich bei −50 bis +60 Grad. Wer ganz sichergehen möchte, bei Minusgraden einem Verlust der Schlagzähigkeit vorzubeugen, kann das verwendete Material mithilfe einer Rohr-Abdeckung, einer Rohr-Isolierung oder einem Schutzanstrich vor Witterungseinflüssen schützen (wie auch beispielsweise gegen den Einfluss von kurzwelligem UV-Licht).
Ist Hart-PVC nachhaltig und umweltfreundlich?
Ab den 90er-Jahren gab es immer wieder Diskussionen über die mutmaßliche Schädlichkeit der PVC-Werkstoffe. Vor allem das Thema Weichmacher ist bis heute heiß diskutiert. Da PVC-U keine weichmachenden Stoffe enthält, können demnach auch keine entweichen. PVC-U gehört zu den inzwischen am längsten verwendeten Kunststoffen und ist demzufolge einer der am besten untersuchten Werkstoffe überhaupt. Sämtliche seriösen Untersuchungen und Studien bescheinigen dem Werkstoff eine toxikologische und ökotoxikologische Unbedenklichkeit. Die viel diskutierten Additive, die manchen PVC-Stoffen zugefügt werden, um sie dem entsprechenden Einsatzzweck anzupassen, sind in PVC-U gar nicht enthalten. Hart-PVC ist ein langlebiger Stoff und zudem ressourcenschonend, da er nur zu 43 Prozent aus Erdöl besteht. Im Vergleich dazu besteht PP (Polypropylen) aus 100 Prozent Erdöl. Zudem wird bei der Produktion und Verarbeitung von PVC-U weniger Energie verbraucht und es werden weniger Emissionen und Abfälle produziert als bei anderen Werkstoffen. Darüber hinaus ist die Recyclefähigkeit von alten Formteilen ein großes Plus, da diese Materialien auch nach Jahrzehnten des Gebrauchs wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt werden können.
Die Anwendungsgebiete von PVC-U
Die Einsatzmöglichkeiten von Hart-PVC sind äußerst vielseitig. Hier eine Auswahl der gängigsten Anwendungsbereiche:
- Rohre und Bauteile in der Aquaristik
- Teichbau
- Pool- und Schwimmbadbau (geeignet für Chlor- und Salzwasser)
- Bau von Fassadenelementen, Fensterprofilen, Rollladenstäben und Lichtkuppeln
- Lüftungskanäle, Armaturen, Verkleidungen, Behälter für chemische Stoffe
- Dachrinnen und Fallrohre
- Abwasserrohre, Drainagerohre
- Absaugbereiche mit mäßiger Druckbelastung (nicht geeignet für die Verrohrung von Druckluftanlagen)
- Lüftungsschächte, Wellplatten, Hohlkammerprofile
- Blendschutzzäune im Straßenbau
- Isolierrohre und Kabelkanäle
- Diffusionsdichte Getränke- und Ölflaschen
- Rohrleitungssysteme im Lebensmittelbereich (seit 2013 existieren Lebensmittelzulassungen für PVC-U-Rohre, Fittings und Armaturen)
Wie können PVC-U-Rohre verklebt werden?
Das Verkleben von PVC-U-Rohren ist auch für Laien durchführbar. Die Rohre werden mit den dazugehörigen Fittings verklebt und können mit jeder Säge auf die gewünschte Länge zugeschnitten werden. Am besten geeignet ist hierfür eine Kappsäge mit feinem (Holz-)Sägeblatt. Alternativ kann auch eine Metallsäge verwendet werden. Wichtig ist ein präziser Schnitt im 90-Grad-Winkel. Die Außenkante des Rohrendes muss angefast (angeschrägt) werden. Die Klebeflächen des Rohrs und des Fittings werden mit einem PVC-Reiniger von Fett und Unreinheiten befreit. Ein Anrauen der Klebefläche ist nicht nötig. Anschließend wird der Kleber mit einem Flachpinsel auf das Rohrende und die Klebemuffe aufgetragen (keinen Pinsel mit Kunststoffhaaren verwenden!). Zuletzt wird das Fitting bis zum Anschlag ins Rohrende geschoben. Nach 24 Stunden kann das Rohr verwendet werden.